Petrobras verschiebt Kapitalerhöhung auf September

24.06.2010 - Brasilien

(dpa) Brasiliens Ölkonzern Petrobras hat eine für den kommenden Monat geplante Kapitalerhöhung auf September verschoben. Das teilte der Konzern am späten Dienstagabend (Ortszeit) in Rio de Janeiro mit. Als Grund nannte das staatlich kontrollierte Unternehmen ein noch immer ausstehendes Gutachten der Nationalen Erdölbehörde (ANP) über den Preis für ein Barrel (159 Liter) Öl.

Diese Festlegung ist aber entscheidend für den Prozess der Kapitalaufstockung: Brasiliens Regierung will nämlich die Rechte an fünf Milliarden Barrel Öl an Petrobras vergeben, die der Konzern im Gegenzug mit Kapital bezahlen will, das er durch die Neuausgabe von Aktien an der Börse zu erzielen hofft.

Eine außerordentliche Aktionärsversammlung hatte am Dienstag den Weg grundsätzlich für eine Kapitalerhöhung von bis zu 150 Milliarden Reais (83,8 Mrd. US-Dollar) frei gemacht. Es wird damit gerechnet, dass die Kapitalerhöhung letztlich ein Volumen von mehr als 50 Milliarden USD einbringt.

Damit könnte die Emission eine der weltweit größten in diesem Jahr werden. Mit der Verschiebung fällt die Kapitalerhöhung mitten in die heiße Phase des Wahlkampfes. Am 3. Oktober sind in Brasilien Präsidentschafts- und Parlamentswahlen.

Mit den Mitteln will Petrobras die bis 2014 vorgesehenen Investitionen von 224 Milliarden US-Dollar mitfinanzieren. Vor der Atlantikküste Brasiliens wurden in den vergangenen Jahren immer wieder riesige Ölfelder entdeckt, die aber in beträchtlicher Tiefe von teilweise fünf bis sieben Kilometern liegen und damit sehr schwer auszubeuten sind.

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