Nanomaterialien auf dem Prüfstand
Fraunhofer ITEM erforscht die Gesundheitsrisiken von Kohlenstoff-Nanoröhren
Bisher weiß man, dass kürzere Nanotubes und solche, die in Form eines Knäuels vorliegen, nur geringfügig toxische Wirkungen haben. Die Wissenschaftler im Projekt CarboTox wollen nun klären, ob einzeln vorliegende Kohlenstoff-Nanoröhren ähnlich wie Asbestfasern wirken und beim Einatmen zu Tumoren führen? Um den Einfluss von Durchmesser, Länge und funktionellen Gruppen untersuchen zu können, werden die Dresdner Projektpartner zunächst maßgeschneiderte CNTs herstellen. Am Fraunhofer ITEM werden diese Materialien dann auf ihr toxikologisches Potenzial untersucht. Dabei werden nur die CNTs verwendet, die in einem simulierten Lungenmilieu als Einzelfasern vorliegen und damit astbestähnlich reagieren könnten. Die Untersuchungen werden im Labor in verschiedenen In-vitro-Tests an Zellkulturen und zur Validierung auch im Tiermodell – in vivo – durchgeführt.
Das Hauptziel der Forscher: In-vitro-Screeningtests zu finden, die in der Lage sind, das toxische bzw. krebsauslösende Potenzial von Kohlenstoff-Nanoröhren anzuzeigen. Mit diesen Tests könnte man dann schon in einer frühen Entwicklungsstufe toxikologisch unbedenkliche CNTs identifizieren und die Entwicklung von kritischen Produkten und Herstellungsprozessen rechtzeitig stoppen.
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