Ultraschnelle Photodetektoren aus Kohlenstoff-Nanoröhrchen
Prof. Dr. A. Holleitner, TUM
Nanoröhrchen aus Kohlenstoff haben eine Vielzahl außergewöhnlicher Eigenschaften. Sie sind vielversprechende Kandidaten für optoelektronische Bauteile. Doch bisher ist es extrem schwierig, ihre optischen und elektronischen Eigenschaften zu analysieren und zu beeinflussen. Nun gelang es Wissenschaftlern um Professor Alexander Holleitner, Physiker an der TU München und Mitglied des Exzellenzclusters Nanosystems Initiative Munich (NIM), eine Messmethode zu entwickeln, die eine zeitliche Auflösung des sogenannten Photostroms in Photodetektoren bis in den Pikosekundenbereich ermöglicht.
„Eine Pikosekunde ist ein sehr kleines Zeitintervall“, erläutert Alexander Holleitner. „Wären die Elektronen mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs, so kämen sie in einer Sekunde fast bis zum Mond. In einer Pikosekunde kämen sie dagegen nur etwa einen Drittel Millimeter weit.“ Die neue Messtechnologie ist rund hundert Mal schneller als die bestehenden Methoden. So können die Wissenschaftler um Professor Alexander Holleitner nun die Geschwindigkeit der Elektronen genau messen. In den Kohlenstoff-Nanoröhrchen legen die Elektronen in einer Pikosekunde nur etwa 8 Zehntausendstel Millimeter oder 800 Nanometer zurück.
Kern des untersuchten Photodetektors sind Kohlenstoff-Röhrchen mit einem Durchmesser von nur etwa einem Nanometer, die über metallische Kontakte elektronisch eingebunden sind. Die Geschwindigkeit der Elektronen bestimmen die Physiker mit Hilfe von koplanaren Streifenleitungen, die sie über ein spezielles zeitaufgelöstes Laser-Spektroskopie-Verfahren auswerten, die Pump-Probe Technik. Hierbei werden mit einem Laserpuls Elektronen in den Kohlenstoff-Nanoröhrchen angeregt und die Dynamik dieses Prozesses mit einem zweien Laser verfolgt.
Die neuentwickelte Methode liefert zahlreiche Erkenntnissen und neue Analysemöglichkeiten, die für eine Reihe von Anwendungen interessant sind. Dazu gehört vor allem die Weiterentwicklung optoelektronischer Bauteile wie nanoskalige Photodetektoren, Photoschalter und Solarzellen.
Die Arbeit wurde unterstützt aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Exzellenzcluster Nanosystems Initiative Munich, NIM) und des Center for NanoScience (CeNS) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. An der Publikation wirkten außerdem Physiker der Universität Regensburg und der Eidgenössisch Technischen Hochschule Zürich mit.
Originalveröffentlichung
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.