„Chemiehandel im März 2011 - Krise überwunden aber Sorge um die Zukunft“
Mit zunehmender Sorge verfolgt die Branche die partiell mangelnde Verfügbarkeit von Rohstoffen für den europäischen Markt. Für diese wird von den Lieferanten ein ganzes Spektrum von Ursachen genannt: Gestiegener Bedarf auf dem Weltmarkt, Verknappung von Rohölfolgeprodukten, politisch motivierte Lieferengpässe (seltene Erden), Anlagenausfälle und –stilllegungen. Führen schon diese Verknappungen zu deutlich höheren Rohstoffpreisen, so kommen zunehmend Spekulationseffekte hinzu. Insbesondere bei Industriechemikalien kann der Handel die ihm abverlangten Preiserhöhungen nicht oder nur teilweise bzw. zeitversetzt an seine Kunden
weitergeben. Um zu vermeiden, dass fehlende Rohstoffe zu Produktionsausfällen bei den Kunden führten, waren zusätzliche Anstrengungen erforderlich. Hierin lag im vergangenen Jahr eine besondere Herausforderung für den Chemiehandel.
Ungeachtet dieser Herausforderungen sind in der Branche weiterhin personelle und finanzielle Kapazitäten vor allem durch die Umsetzung der Europäischen Chemikalienpolitik gebunden. Dies betrifft aktuell in besonderem Maße die Einführung der neuen Einstufungs- und Kennzeichnungsvorschriften nach CLP sowie neuer „erweiterter“ Sicherheitsdatenblätter.
Für das Jahr 2011 rechnet die Branche mit einer guten Nachfrage. Doch wird diese Aussicht durch die nicht absehbaren Folgen der Entwicklungen im arabischen Raum und in Japan sowie der sich abzeichnenden Kapitalkostenerhöhungen getrübt.
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