Mikroreaktoren entwachsen den Kinderschuhen, Anlagenkonzepte treten in den Vordergrund
Mikroreaktoren sind schon heute wertvolle Informationsgeber der Prozessentwicklung im Laborbereich. Laut einer Studie der Yole Développement aus Lyon (F) und der Institut für Mikrotechnik Mainz GmbH (IMM) liegt die Bereitschaft von Industriekunden solche Mikroreaktionskomponenten für die chemische Prozessentwicklung zuzukaufen, schon dieses Jahr weltweit bei 36 Millionen Euro. Die angenommene jährliche Zuwachsrate von 3% folgt dabei einem konservativen Ansatz. Für ausgewählte chemische Prozesse - vor allem im Bereich von Spezialchemikalien - lassen sich Mikroreaktoren auch für die Produktion verwenden. Die Studie prognostiziert, dass schon ab 2005 Mikroreaktoren als Prozessanlagen in größerem Umfang für die industrielle Produktion eingesetzt werden. Das IMM ist bestens gerüstet: Komponenten werden in Kleinserien an Industriekunden verkauft und kundenspezifische Systeme werden für unterschiedliche Prozesse in gemeinsamen Industrieprojekten entwickelt.
Der proklamierte Aufbau ganzer chemischer Fabriken "im Aktenkoffer" wird allerdings Fiktion bleiben. Bereits heute müssen mikrostrukturierte Komponenten den Anforderungen der chemischen Anlagentechnik genügen. Die am IMM verwendeten Anlagenkonzeptionen für mikrochemische Prozesstechnik basieren daher auf einem Hybridansatz. Abgestimmt auf den jeweiligen chemischen Prozess werden mikrostrukturierte Komponenten des IMM als Teil einer speziell dafür erstellten, konventionellen fluidischen Peripherie genutzt. Beispiele für solche Mikroreaktor-Gesamtanlagen sind neue IMM-Laboraufbauten zur organischen Synthese, heterogenen Katalyse und der Reformiertechnik. Für letztere Prozessierung stehen Wasserdampfreformier-Reaktoren und Verdampfer-Komponenten bereit. Eine dieser Anlagen erreicht bei der Propandampf-Reformierung mit Rh / Al2O3 - beziehungsweise Rh / Pt / CeO2 / Al2O3 - Reformierungskatalysatoren und Temperaturen um 700 °C einen nahezu vollständigen Umsatz bei Millisekunden-Kontaktzeit.
Solche Labor- und Produktionsanlagen können selbst durchaus großvolumig sein. Die Größe der Anlagen - mithin die Einbettung der Mikroreaktoren in konventionelle Technik - steht für Robustheit und Zuverlässigkeit. Trotz dieser Größe bleiben die mit mikrostrukturierten Hightech-Komponenten bestückten Anlagen wertvoll und kostengünstig im Vergleich zum Stand der Technik. Zu verdanken ist dies vor allem der erreichbaren und teilweise enormen Prozessintensivierung, die eine Erhöhung der Ausbeuten von bis zu 25% für industrierelevante Reaktionen gewährleistet.
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Diese Produkte könnten Sie interessieren

Berghof Reaktortechnologie - Hoch- und Niederdruckreaktoren, Druckbehälter und metallfreie Reaktoren von Berghof
Sichere Hoch- und Niederdrucksysteme für aggressive Medien
Korrosionsbeständige Reaktoren mit PTFE-Auskleidung - individuell konfigurierbar

BÜCHI MINICLAVE von C3 Prozess- und Analysentechnik
Flexible Kleinreaktorsysteme - Säurebeständigkeit, visuelle Kontrolle und individuelle Anpassungsmöglichkeiten für vielfältige Anwendungen!

PhotoSyn™ von Uniqsis
Erleben Sie die Zukunft der Photochemie
Durchflussreaktor mit intuitiver Steuerung für höhere Ausbeuten und höhere Selektivität

Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.