Start frei für Jülich: Klimaforschungsprojekt mit Lufthansa unterstützt Aufbau einer weltweiten Messinfrastruktur
Nach jeder Landung werden diese Daten digital ausgelesen, verarbeitet und analysiert. Ziel des Forschungsprojekts IAGOS (In-service Aircraft for a Global Observing System) unter Jülicher Leitung ist es, eine weltweite Messinfrastruktur zu schaffen, um die Erdatmosphäre mit Hilfe der zivilen Luftfahrt global beobachten zu können. Die dadurch gewonnenen Daten sind von zentraler Bedeutung für die Klimaforschung und die numerische Wettervorhersage. Der Einfluss der Luftfahrt auf das Klima kann mithilfe der Messergebnisse ebenfalls besser beurteilt werden.
In einer mehrjährigen Entwicklungsphase haben sich die 15 europäischen Projektpartner aus Luftfahrtindustrie, Wettervorhersage und renommierten Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Frankreich und England auf das Forschungsvorhaben vorbereitet. "Unsere Geräte auf den Linienflugzeugen sammeln wichtige Messdaten für Klimaforschung und Luftreinhaltung", sagt Dr. Andreas Volz-Thomas vom Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung, das IAGOS koordiniert. "Unsere Daten schließen die Lücke zwischen den Satelliten und den Messstationen auf der Erde: Wir können jetzt Ozon und seine Vorläufer, Treibhausgase, Feinstaub, Wolkenpartikel und Wasserdampf messen. Mit dem Start von IAGOS sind wir auf gutem Weg, eine europäische Infrastruktur mit globaler Reichweite zu etablieren."
Erfahrungen mit der "Klimaforschung per Linienflug" haben die Jülicher Forscher bereits im Vorgängerprojekt MOZAIC gesammelt - ebenfalls in Zusammenarbeit mit Lufthansa. Seit 1994 tragen sie auf diese Weise Daten zum Ozon- und Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre zusammen. Das mit Fördermitteln der EU und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung neu entwickelte Instrumentenpaket an Bord der Lufthansa-Maschine ist äußerst robust, nahezu wartungsfrei und lässt sich effizient in den Betrieb einer Luftfahrtgesellschaft integrieren.
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