Bayer unter Favoriten für Deutschen Nachhaltigkeitspreis

09.08.2011 - Deutschland

Mit einem neuartigen Verfahren zur Kunststoff-Produktion mittels Kohlendioxid gehört die Bayer AG zu den diesjährigen Favoriten für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Das Unternehmen ist unter den drei Spitzenreitern in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Initiativen“. Nominiert wurde das Forschungsprojekt „Dream Production“, das darauf abzielt, aus dem Treibhausgas CO2 einen nützlichen Rohstoff zu machen. Der Chemieindustrie könnte so eine Alternative zu den knapper werdenden fossilen Ressourcen wie Erdöl erwachsen.

Die Gewinner in den verschiedenen Kategorien werden am 4. November im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf bekannt gegeben. Mit der Nominierung von Bayer würdigten die Juroren das Engagement des Unternehmens zur „energieeffizienten, ressourcen- und umweltschonenden Nutzung von CO2“. Die Verwendung des klimaschädlichen Abfallstoffs CO2 in einem Produktionsverfahren sei ein „Traum“, den Bayer mit einer „echten Erfolgsperspektive“ verfolge, heißt es in der Begründung.

Umfassende Nachhaltigkeitsstrategie

„Wir freuen uns sehr und sind stolz, zur Spitzengruppe im Wettbewerb um diese wichtige Auszeichnung zu gehören“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Plischke, im Bayer-Vorstand zuständig für Technologie, Innovation und Umwelt. „Gleichzeitig sehen wir darin eine Bestätigung unserer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie, die sich in zahlreichen Verfahren, Produkten und Lösungen auf den Gebieten Gesundheit, Ernährung und hochwertige Materialien niederschlägt.“

„Dream Production hat das Potenzial, einen bedeutenden Wandel der Rohstoffbasis in der Chemieindustrie einzuleiten“, betont Patrick Thomas, Vorstandsvorsitzender des Teilkonzerns Bayer MaterialScience, der die Federführung bei dem Projekt innehat. „Zu verdanken ist dies dem beispielhaften Zusammenspiel aus unternehmensübergreifender Kooperation und anwendungsnaher Wissenschaft.“

Industrielle Produktion ab 2015 geplant

Das neue Verfahren wird im Moment intensiv getestet mit dem Ziel, ab 2015 in die industrielle Produktion zu gehen. Dazu wird in einer Pilotanlage, die Bayer im Februar in Leverkusen in Betrieb genommen hat, mit Hilfe von Kohlendioxid aus der Energiewirtschaft ein chemisches Vorprodukt gewonnen. Es dient zur Herstellung von Polyurethanen, die in vielen Bereichen des täglichen Lebens Verwendung finden und einen positiven Effekt für die Einsparung von Energie und den Schutz des Klimas haben. Bei der Dämmung von Gebäuden gegen Kälte und Wärme etwa sparen sie rund 70 Mal mehr Energie ein, als für ihre Herstellung aufgewendet wird.

Das eingesetzte CO2 stammt aus einem Kraftwerk des Stromherstellers RWE Power, der neben Bayer Technology Services, dem CAT Catalytic Center in Aachen und der RWTH Aachen University zu den weiteren Partnern des Projekts gehört. Die Hochschule hat unter anderem die Aufgabe, das neue Verfahren einer ökologischen und ökonomischen Gesamtbetrachtung zu unterziehen und es dabei auch mit herkömmlichen Prozessen und Produkten zu vergleichen.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird seit 2008 jährlich vergeben und steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Ausgezeichnet werden Unternehmen, die auf vorbildliche Weise wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Schonung der Umwelt verbinden.

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