Gutes Jahr für Chemie in Rheinland-Pfalz
Konjunktureller Ausblick aber mit Fragezeichen versehen
„Die Betriebe der chemischen Industrie in Rheinland-Pfalz konnten nahezu alle vom wirtschaftlichen Aufschwung des ersten Halbjahres 2011 profitieren. Insgesamt werden wir deshalb ein gutes Jahr für die Branche erleben“, erklärte Hans-Carsten Hansen, Vorsitzender der Chemieverbände anlässlich der Jahrespressekonferenz in Ludwigshafen.
Die bereits 2010 spürbare Erholung setzte sich 2011 fort. So betrug im ersten Halbjahr 2011 der Umsatz der chemischen Industrie in Rheinland-Pfalz 13,4 Milliarden Euro. Das sind rund 8,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei den Beschäftigtenzahlen kann die Chemie insgesamt gute Zahlen vorweisen. In Rheinland-Pfalz stieg die Zahl der Beschäftigten bis Ende August 2011 um 1,6 Prozent an.
„Nach dem erfolgreichen ersten Halbjahr erwarten wir ein erheblich moderateres zweites Halbjahr“, fügt Hansen hinzu. Die Umsatzzahlen des statistischen Landesamtes zeigen ein deutliches Abflachen der Umsatzkurve seit dem zweiten Quartal 2011 um rund 7 Prozent. Zudem geht die Nachfrage zurück, was zu einem sinkenden Auftragseingangsindex geführt hat.
Trendumfrage zeigt positive Stimmung für 2011
Aus der im Oktober durchgeführten Trendumfrage der Chemieverbände bei den Mitgliedsunternehmen geht hervor, dass bei vielen Unternehmen trotz Umsatzwachstum der Ertrag nahezu gleich geblieben ist. Als Grund gaben die befragten Unternehmen die signifikant gestiegenen Rohstoffpreise an, welche mit dem konjunkturellen Aufschwung anzogen und zu Lasten der Erträge wirkten. Insgesamt gaben immerhin acht von zehn Unternehmen eine befriedigende bis gute Ertragslage an. Mit dem bisherigen Auftragseingang in 2011 sind 63 Prozent der befragten Betriebe zufrieden.
Gedämpfte Aussichten für 2012
Die weitere konjunkturelle Entwicklung wird von den Chemieverbänden vorsichtiger bewertet. Die Risiken, welche Teil der jüngst veröffentlichten BIP-Prognose sind, bestehen auch für die Chemieindustrie in Rheinland-Pfalz. In der Trendumfrage gab jedes zweite Unternehmen an, nicht mit einem Umsatzwachstum zu rechnen. „Wir gehen von einer dämpfenden Wirkung auf die Realwirtschaft durch die Verwerfungen an den weltweiten Finanzmärkten aus. Die Risiken, welche besonders durch die Schuldenkrise und das politische Ringen der EU-Staaten um den Rettungsschirm ausgehen, sorgen bei unseren Mitgliedsunternehmen für Unsicherheiten“, schließt Hansen.
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