Für Chemiestudierende gehört die Diels-Alder-Reaktion heute zur Basis ihrer akademischen Ausbildung. Bereits 1928 der Öffentlichkeit vorgestellt, bekamen ihre Kieler Entdecker Otto Diels und Kurt Alder 1950 dafür den Nobelpreis für Chemie verliehen. Dieser Umstand beschert dem Otto-Diels-Institut für Organische Chemie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) 61 Jahre später noch einmal eine besondere Ehre: Die Geschichtsabteilung der American Chemical Society verlieh ihm den Preis „Citation for Chemical Breakthrough“ und ernannte es zum historischen Ort für bahnbrechende chemische Forschung. Jetzt enthüllten Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter die Plakette der Gesellschaft im Foyer des Instituts.
„Die Diels-Alder-Reaktion ist eine sehr elegante und dennoch enorm breit einsetzbare und eingesetzte Reaktion in der Organischen Chemie“, sagt Professor Dr. Ulrich Lüning, stellvertretender geschäftsführender Direktor des Otto-Diels-Instituts. „Sie ist elegant, da sie keine weiteren Reagenzien benötigt und aus einem Dien, einem Molekül mit zwei Doppelbindungen, und einem Alken, ein Molekül, das eine weitere Doppelbindung enthält, einen Sechsring macht, in dem eine Doppelbindung überbleibt. Sie war der Schlüssel, um auch andere Reaktionen dieses Typs zu verstehen.“
Ursprünglich „Dien-Synthese" benannt, wurde diese Reaktion seit den 1920er Jahren im Chemischen Institut der Kieler Universität unter der Leitung des Professors Otto Diels (von 1916 bis 1948 Ordinarius an der CAU) durch seinen damaligen Doktoranden Kurt Alder, später Professor in Köln, bearbeitet.