UDE: Projekt zur Risikobeurteilung stellt Ergebnisse vor – Wie sicher ist „nano“?
Bei aller Zufriedenheit über den technischen Fortschritt und die Möglichkeiten, die uns nanostrukturierte Materialien heute bieten, ist doch der sichere Umgang mit ihnen ein Thema, das die Forschung stets begleiten muss. So haben mehr als 40 Wissenschaftler aus der Industrie, von Behörden und von Forschungseinrichtungen interessensübergreifend im Projekt nanoGEM unter anderem folgende Schwerpunkte erforscht:
- Werden Nanopartikel, die z.B. in Kunststoffen enthalten sein können, wieder freigesetzt und wenn ja, unter welchen Umständen?
- Wie beeinflussen Größe, Struktur und Oberflächeneigenschaften von Nanopartikeln eine Aufnahme in den Körper? Welche Prozesse beeinflussen dort die Verteilung oder Ausscheidung von Nanopartikeln?
- Birgt der Umgang mit Nanopartikeln ein Risiko für Arbeitnehmer und Verbraucher? Wie ist das Risiko zu bewerten?
Die Wissenschaftler haben in insgesamt acht Arbeitspaketen zum Beispiel untersucht, ob aus Nanomaterialien durch Verwitterung oder gezielte Eingriffe wie Bohren und Schleifen kleinste Partikel freigesetzt werden. Ob solche Partikel sich wieder zu größeren Gruppen zusammenschließen, ob und wie sie in Zellen und Gewebe gelangen und wie sie dort wirken können. Das Projekt wurde mit 6,4 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Industrie gefördert.
„Mit dem Abschluss dieses für die Sicherheitsforschung wichtigen Projektes endet unsere Forschung zu dem Thema natürlich nicht“, betont PD Dr. Thomas Kuhlbusch, Konsortialsprecher von nanoGEM. „Wir haben wichtige Sicherheitsfragen erforscht, die ein mögliches Risiko früh erkennen lassen. Dennoch können wir zurzeit nur für einzelne Nanomaterialien Bewertungen durchführen. Die Frage der Gruppierung von Nanomaterialien ist ein wichtiges künftiges Forschungsfeld, um eine schnelle Entwicklung sicherer, nanomaterialbasierter Produkte zu ermöglichen.“
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