Vorbereitungen für Bau des Teilchenbeschleunigers FAIR schneller als geplant

21.01.2014 - Deutschland

Voraussichtlich ein halbes Jahr früher als geplant werden die Vorarbeiten für den Bau des neuen Teilchenbeschleunigers FAIR in Darmstadt abgeschlossen werden. So kann wie vorgesehen 2015 mit dem Rohbau der Anlage begonnen werden. Mehr als die Hälfte der insgesamt rund 1.400 Bohrpfähle zur Stabilisierung des Baugrunds sind jetzt hergestellt. Sie werden dafür sorgen, dass sich die Gebäude nur wenig und vor allem gleichmäßig setzen.

Markus Bernards für FAIR

Auf der Baustelle des Teilchenbeschleunigers FAIR werden die größten Drehbohrgeräte der Welt eingesetzt.

Auf 20 Hektar Baufläche entsteht in Darmstadt eine der weltweit größten Forschungsanlagen, der internationale Teilchenbeschleuniger FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research). 35.000 Tonnen Stahl und 600.000 Kubikmeter Beton werden hier verbaut, um 24 Gebäude und Tunnelabschnitte zu errichten. Die werden Raum geben für einen Ringbeschleuniger von 1,1 Kilometer Umfang, für Speicher- und Experimentierringe sowie große Detektoren, mit deren Hilfe Fragen nach der Entwicklung des Universums und der Beschaffenheit von Materie beantwortet werden sollen. Die FAIR-Anlage wird die bestehenden Beschleuniger des GSI Helmholzzentrums für Schwerionenforschung als Vorbeschleuniger nutzen.

Da der Baugrund bis in große Tiefen aus Sand, Schluff und Ton besteht, werden 1.400 mit Stahl verstärkte Betonpfähle den Untergrund stabilisieren und die Fundamente der Bauwerke tragen. Im Sommer 2014 werden die Bohrpfahlarbeiten voraussichtlich beendet sein. FAIR-Baudirektor Dr.-Ing. Florian Hehenberger meint: „Dies haben wir nicht zuletzt der hohen Leistungsfähigkeit der Bauunternehmern zu verdanken, der Arbeitsgemeinschaft Züblin-Bögl, die viel Ingenieurwissen und Maschinentechnik einsetzen und deren Teams und Abläufe hervorragend eingespielt sind.“ So habe der Unternehmer die Bohrpfahltechnik vor Ort optimiert und könne mittlerweile mit fünf modernen Drehbohrgeräten – unter anderem den weltweit größten Spezialtiefbaugeräten dieser Art – je einen Bohrpfahl pro Tag herstellen. Außerdem könne man sich offenbar auf die Baugrundbeschreibung verlassen: „Bodengutachten sind eine schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe. Die Gutachter haben prima gearbeitet“, meint Hehenberger. Weiterhin habe die Konstruktion der Bohrpfähle optimiert werden können, sodass voraussichtlich weniger Bohrpfähle nötig seien und die Pfahlgründung am Ende womöglich kostengünstiger würde als veranschlagt.

Bis zum Beginn des Rohbaus in 2015 werden noch verschiedene kleinere Arbeiten auf der Baustelle abgeschlossen. Zum Beispiel werden auf dem Baugebiet am nördlichen Baustellenzugang (Prinzenschneise) Containerbüros für die Bauleitung und ein Container mit einem Besucherzentrum entstehen. Bis Ende Februar wird die Rodung der etwa einen halben Hektar großen Fläche für die Containerbüros beendet sein. Außerdem wird ein kleines Übergabebauwerk Trinkwasseranschluss errichtet, Baustelleneinrichtungsflächen werden fertiggestellt und ein Stück Baustraße auf dem Baufeld muss noch ergänzt werden.

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