Nanoscribe gewinnt "Oscar der Photonik"
KIT-Ausgründung für Hochgeschwindigkeits-3D-Drucker ausgezeichnet
Die Laserlithografiesysteme von Nanoscribe ermöglichen die Herstellung dreidimenstionaler Mikro- und Nanostrukturen. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen maßgeschneiderte Fotolacke. Nanocribe startete 2008 als erste Ausgründung aus dem KIT und hat sich inzwischen als Marktführer in der 3D-Laserlithografie etabliert. Führende Forschungseinrichtungen und Universitäten in Europa, Asien, Nordamerika und Australien setzen die Geräte für Forschungsarbeiten ein. Auch seitens der Industrie besteht großes Interesse an der Technologie. Nanoscribe ist im KIT-Hightech-Inkubator am KIT-Campus Nord angesiedelt.
Den „Prism Award 2014“ hat Nanoscribe in der Kategorie „Advanced Manufacturing“ für den 2013 eingeführten 3D-Drucker „Photonic Professional GT“ erhalten. Mit diesem lassen sich winzige dreidimensionale Objekte mit Details im Sub-Mikrometerbereich in kürzester Zeit und mit höchster Auflösung herstellen. Die Fertigung solcher Mikrobauteile ist in vielen verschiedenen Bereichen gefragt, beispielsweise in der Optik, Medizintechnik, Fluidik, Elektronik und Mechanik. Dem 3D-Druckverfahren liegt die Technik des direkten Laserschreibens auf Basis der Zwei-Photonen-Polymerisation zugrunde: Ein photosensitives Material wird mit ultrakurzen Impulsen eines stark fokussierten Laserstrahls belichtet. Abhängig von dem gewälten Fotolack löst sich nur das belichtete oder nur das unbelichtete Volumen. Nach einem Entwicklerbad bleiben freitragende Mikro- und Nanostrukturen stehen. Die sogenannte Galvotechnologie, welche die Position des Laserfokus durch ein galvanisches Spiegelsystem in der Fläche ablenkt, beschleunigt die Schreibgeschwindigkeit um das Hundertfache gegenüber üblichen Konzepten.
Der „Prism Award“ zeichnet jedes Jahr die innovativsten Produkte und Konzepte des Vorjahrs im Bereich der Photonik aus. Jede der neun Kategorien 2014 hebt einen Beitrag aus einem technischen oder industriellen Bereich hervor. Über die Auswahl entscheidet eine internationale Jury mit renommierten Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Nanoscribe-Geschäftsführer Martin Hermatschweiler sagte bei der feierlichen Preisverleihung im Rahmen der „Photonics West“ in San Francisco: „Unsere derzeitigen Kunden sind zumeist universitäre Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt. Wir sind überzeugt, dass diese Auszeichnung unsere technologische Reife auch für industrielle Applikationen unterstreicht und das Bewusstsein schärft, dass die 3D-Drucktechnologie auch hier für viele Problemstellungen genau den richtigen Prozess bietet.“
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