Ford lässt sich vom Gecko inspirieren

Auf der Suche nach neuen Verbindungstechnologien analysieren Entwickler die klebrigen Zehen des Gecko

26.10.2015 - Deutschland

Ford lässt sich für die Forschung nach innovativen Lösungen für eine nochmals nachhaltigere Automobilentwicklung und -produktion auch von der Natur inspirieren. Auf der Suche nach alternativen Klebeverbindungen ist der Konzern nun zum Beispiel auf den Gecko gestoßen. Die Echsen faszinieren mit bemerkenswerten Klettereigenschaften: Selbst auf senkrechten, spiegelglatten Oberflächen und sogar überkopf finden sie mit ihren klebrigen Zehen sicheren Halt, ohne Kraft auszuüben oder spezielle Sekrete abzusondern. Und wenn sie sich auf diesen Oberflächen scheinbar mühelos fortbewegen, hinterlassen sie zudem keinerlei Spuren oder Rückstände - ein für Automobilhersteller höchst interessantes Phänomen, das die Produktion revolutionieren könnte. Denn im Fahrzeugbau müssen bis heute unterschiedliche Materialien wie Kunststoffe, Schäume und Metall miteinander verklebt werden, damit sie ausreichend steife Einheiten ergeben - was aber den Recyclingprozess am Ende der Einsatzdauer des Autos und eine sortenreine Trennung der eingesetzten Werkstoffe vor nahezu unüberwindbare Hürden stellt. Das besondere Talent der Geckos liefert Ford möglicherweise wichtige Hinweise, um dieses seit Jahren bekannte Dilemma durch neuartige Verbindungstechnologien aufzulösen.

Ford-Werke GmbH

Ford lässt sich für die Forschung nach innovativen Lösungen für eine nochmals nachhaltigere Automobilentwicklung und -produktion auch von der Natur inspirieren.

"Der Gecko zeigt uns den Weg zu fortschrittlichen Verbindungstechnologien, mit denen wir weltweit die unterschiedlichsten Aufgaben lösen können", erläutert Debbie Mielewski, Technische Leiterin für die Entwicklung nachhaltiger Kunststoffe bei der Ford Motor Company. "Dies reduziert die Kosten und schont die Umwelt, denn je mehr Kunststoffe und Plastikteile wir rezyklieren können, umso kleiner fällt unser ökologischer Fußabdruck aus".

Die zum Teil bemerkenswerten Eigenschaften der Pflanzen- und Tierwelt haben die Ford Motor Company bewogen, gemeinsam mit dem amerikanischen Konsumgüterkonzern Procter & Gamble das Feld der Bionik intensiver zu erforschen und bereits gewonnene Erfahrungen zu teilen. Ziel ist eine Vielzahl von industriellen Anwendungen.

Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten und Chancen der Bionik hat Ford gemeinsam mit Procter & Gamble und der unabhängigen Forschungseinrichtung "The Biomimicry Institute" unlängst auf dem Ford Campus in Dearborn (Michigan) rund 200 Forscher und Entwickler zu einem Workshop und Erfahrungsaustausch eingeladen. Das 2006 gegründete Institut unterstützt Forscher bei der Entwicklung nachhaltiger Produkte auf Basis der Bionik und unterhält ein eigenes Netzwerk, das regionale Anwender ebenso fördert wie die Lehre dieser Wissenschaft an Schulen und Universitäten.

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