Unnütz und überflüssig: Bleipigmente in Lacken und Farben
EU entscheidet erneut über bereits verbotene Chemikalien
Zur Herstellung von Farben und Lacken dürfen Firmen in der EU seit Mai 2015 Pigmente, die giftiges Bleichromat enthalten, nur noch verwenden, wenn der Lieferant eine entsprechende Zulassung besitzt. Bislang hat nur die kanadische Firma Dominion Colour Corporation (DCC) eine solche Zulassung für zwei Farbpigmente beantragt: Bleisulfochromatgelb und Bleichromatmolybdatsulfatrot. Auf Basis einer positiven Empfehlung der europäischen Chemikalienagentur ECHA unterstützt die Europäische Kommission den Zulassungsantrag, sofern bestimmte Auflagen erfüllt werden. Der REACH-Ausschuss, in dem die Mitgliedstaaten vertreten sind, entscheidet in seiner nächsten Sitzung über die Zulassung.
"Nach einhelliger Auffassung aller Experten gibt es keine Notwendigkeit, Bleipigmente in Lacken und Farben einzusetzen," sagt Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer des VdL. Er kritisierte die Behauptung des zuständigen ECHA-Gremiums, es gebe keine Alternativen zu Bleichromaten: "Tatsächlich nutzen unsere Mitgliedsunternehmen - wie im Übrigen auch DCC selbst - seit Jahren erfolgreich bleifreie Alternativen."
"Eine Zulassung der Bleichromate in der EU stünde im Widerspruch zu den internationalen Anstrengungen, auf Blei in Farben generell zu verzichten", kritisierte Engelmann. Außerdem würde dadurch das jahrelange Engagement der Lack- und Farbenhersteller kompromittiert, Blei durch ungiftige Alternativen zu ersetzen. Er forderte die Bundesregierung auf, sich in dem REACH-Ausschuss gegen eine Zulassung der beiden Blei-Pigmente auszusprechen.
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