Produktentwicklung mit Formgedächtnislegierungen
Neue Richtlinie VDI 2248 Blatt 1
VDI
Feinwerktechnische Systeme verlangen nach immer kleineren Antrieben. Die Miniaturisierbarkeit herkömmlicher Antriebe, wie beispielsweise Elektromotoren, hat jedoch ihre Grenzen erreicht. Eine Alternative zu herkömmlichen Antrieben stellen in diesem Sinne Formgedächtnislegierungen (FGL) dar. FGL können sich nach einer Verformung an ihre zuvor eingeprägte Ursprungsform erinnern. Die Ausgangsform wird dabei vorab durch einen Glühprozess eingeprägt. Neben der kleinen Baugröße und des einfachen Aufbaus bieten FGL noch den Vorteil des geringen Gewichts, der Reinraumtauglichkeit und der sehr guten elektromagnetischen Verträglichkeit. Für den Einsatz in der Feinwerktechnik bietet diese Antriebstechnologie deshalb optimale Voraussetzungen.
Die Richtlinienreihe VDI 2248 unterstützt den Anwender bei der werkstofflichen Auslegung und funktionalen Gestaltung technischer Lösungen mit FGL. Das ebenfalls im Januar erschienene Blatt 2 dient der Werkstoffauswahl bei der Anwendung von FGL. Sie bietet Entwicklern, Herstellern und Anwendern elektronischer Bauteile einen Überblick über FGL, die zugehörigen Herstellverfahren sowie Festlegungen im Bereich der Legierungsnomenklatur. Die VDI-Gesellschaft Produkt- und Prozessgestaltung (GPP) veröffentlicht im Laufe des Jahres 2017 noch drei weitere Blätter der Richtlinie zu den Themen Prüf- und Messmethoden, Simulation und Modellentwicklung sowie Regeln und Beispiele für die Entwicklung von Aktoren.
Zielgruppe der Richtlinie sind branchenübergreifend Produktplaner und Produktentwickler in Produktionsunternehmen, ebenso wie Anbieter entsprechender Werkstoffe, Prüfinstitute und Konstruktionsdienstleister.
Herausgeber der Richtlinie VDI 2248 Blatt 1 „Produktentwicklung mit Formgedächtnislegierungen (FGL); Grundlagen und Anwendungsbeispiele“ sowie Blatt 2 „Werkstoffauswahl und Nomenklatur“ ist die VDI-Gesellschaft Produkt- und Prozessgestaltung (GPP).
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