Syngenta-Kauf durch ChemChina wird von FTC unter Auflagen genehmigt
(dpa-AFX) Die Übernahme des schweizerischen Agrochemiekonzerns Syngenta durch den chinesischen Chemiekonzern ChemChina kommt offenbar einen Schritt voran. Um die Auflagen der US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) zu erfüllen, hätten die beiden Unternehmen dem Verkauf von drei Typen von Pestiziden zugestimmt, teilte die FTC am Dienstag mit.
Laut der Behörde handelt es sich um das Herbizid Paraquat, das Insektizid Abamectin und das Fungizid Chlorothalonil. Ohne einen Verkauf dieser Produkte würde der Zusammenschluss der beiden Unternehmen dem Wettbewerb in diversen amerikanischen Märkten schaden, so die FTC weiter.
Syngenta besitzt gemäß den Angaben die Markenversionen all dieser drei Produkte, mit einem signifikanten Marktanteil in den USA. Die ChemChina-Tochter Adama ihrerseits fokussiere sich auf generische Pestizide und sei entweder der größte oder zweitgrößte Anbieter der entsprechenden generischen Produkte. Laut FTC würde die Übernahme den direkten Wettbewerb, den es aktuell zwischen Syngenta und Adama in diesem Bereich gebe, eliminieren. Zudem müssten amerikanische Kunden, welche die Produkte kaufen wollten, mit höheren Preisen und schlechterem Service rechnen.
Gemäß der Einigung zwischen der FTC und den beiden Unternehmen muss ChemChina alle Rechte und Aktiva von Adama an den genannten Produkten an die kalifornische Agrochemiefirma Amvac verkaufen. Dieses Abkommen ist allerdings noch nicht definitiv. Die nächsten 30 Tage (bis zum 4. Mai) kann dagegen Einspruch erhoben werden. Erst danach werde die FTC entscheiden, ob das Abkommen als definitiv erklärt wird, hieß es in der Mitteilung der Behörde.
Die Transaktion gutgeheißen haben bisher 13 Aufsichtsbehörden. Von den zuständigen Vertretern der EU und China steht das Ok dagegen noch aus. Die EU-Kommission hatte vor einiger Zeit die Frist für die vertiefte Prüfung der Übernahme auf Antrag der beiden Unternehmen um weitere zehn Tage bis zum 12. April verlängert.
ChemChina hatte im März 2016 das offizielle Kaufangebot für Syngenta vorgelegt. Das rund 43 Milliarden US-Dollar schwere Übernahmeangebot wurde seither aufgrund der ausstehenden behördlichen Bewilligungen bereits sechs Mal verlängert. Die jüngste Kaufofferte gilt nun bis zum 28. April 2017.
Sobald die erforderlichen behördlichen Genehmigungen vorlägen, werde ChemChina eine letzte Verlängerung der Hauptangebotsfrist von bis zu 20 Tagen bekannt geben, hieß es im Dezember bei Syngenta. Am Ende dieser Frist wäre dann die Geschäftsabwicklung beendet, sofern mindestens 67 Prozent der ausgegebenen Aktien an ChemChina gehen.
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