Neuer Ansatz zur Produktion von molekularem Wasserstoff
Neuartiges Verfahren setzt Standard bei platinfreien Elektrokatalysatoren zur Synthese von molekularem Wasserstoff
Prof. Xinliang Feng/cfaed
Um die Geschwindigkeit der üblicherweise langsam ablaufenden HER – besonders in basischen Elektrolyten – anzuheben, werden hoch aktive und robuste Elektrokatalysatoren benötigt, um die kinetische HER-Überspannung zu senken. Als Messlatte der HER-Elektrokatalysatoren mit einer Überspannung von Null gilt das Edelmetall Platin, welches die dominante Rolle in der H2-Produktionstechnologie spielt, wie zum Beispiel in der Wasser-Alkali-Elektrolyse. Knappheit und hohe Beschaffungskosten hindern jedoch die großtechnische Anwendung in der elektrokatalytischen HER.
Professor Xinliang Feng (Lehrstuhl für Molekulare Funktionsmaterialien) und sein Team vom Center for Advancing Electronics Dresden an der TU Dresden haben in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) Dresden und internationalen Partnern von der Universität Lyon (ENS de Lyon), Centre national de la recherche scientifique (CNRS, beide Frankreich) und der Tohoku University (Japan) nun einen günstigen Elektrokatalysator hergestellt, welcher auf Molybdän-Nickel (MoNi4) basiert, das wiederum auf Molybdän-Oxid-Kuboiden (MoO2) verankert ist. Diese Kleinststrukturen werden vertikal auf einem Nickelschaum ausgerichtet (MoNi4/MoO2@Ni).
Die MoNi4-Nanopartikel werden in situ auf den MoO2-Kuboiden gezüchtet, indem Nickelatome nach außen diffundieren. Das entstehende Material MoNi4/MoO2@Ni hat eine sehr hohe HER-Aktivität, die vergleichbar mit denen der Platinkatalysatoren ist, und setzt damit eine neue Kennmarke unter den platinfreien Elektrokatalysatoren. Experimentell konnten die MoNi4-Kerne als katalytisch hochaktive Zentren ausgemacht werden. Darüber hinaus wurde mit theoretischen Berechnungen auf Basis der Dichtefunktionaltheorie (DFT) aufgezeigt, dass die Energiebarriere der Volmer-Stufe für die MoNi4-Elektrokatalysatoren stark gesenkt ist. Die Möglichkeit, diesen Elektrokatalysator in einem großen Maßstab herzustellen, sowie die exzellente katalytische Stabilität zeigen MoNi4/MoO2@Ni als eine vielversprechende Alternative in der Wasser-Alkali-Elektrolyse für die Wasserstoffproduktion auf. Die weitere Erforschung von MoNi4-Elektrokatalysatoren weist daher den Weg zu einer hoffnungsvollen Methode für eine zukünftige Anwendung in der Energieerzeugung.
Originalveröffentlichung
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Diese Produkte könnten Sie interessieren
NANOPHOX CS von Sympatec
Partikelgrößenanalyse im Nanobereich: Hohe Konzentrationen problemlos analysieren
Zuverlässige Ergebnisse ohne aufwändige Probenvorbereitung
DynaPro Plate Reader III von Wyatt Technology
Screening von Biopharmazeutika und anderen Proteinen mit automatisierter dynamischer Lichtstreuung
Hochdurchsatz-DLS/SLS-Messungen von Lead Discovery bis Qualitätskontrolle
Eclipse von Wyatt Technology
FFF-MALS System zur Trennung und Charakterisierung von Makromolekülen und Nanopartikeln
Neuestes FFF-MALS-System entwickelt für höchste Benutzerfreundlichkeit, Robustheit und Datenqualität
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die chemische Industrie, Analytik, Labor und Prozess bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.