Max-Planck-Gesellschaft gründet Institut für vaskuläre Biologie in Münster
Weltweit einzigartige Möglichkeiten für die molekularbiologische Forschung - das erhofft sich die Max-Planck-Gesellschaft in Münster, wo mit dem Schwerpunkt vaskulärer Biologie ein Forschungsgebiet etabliert wird, das eng an der Nahtstelle zur angewandten Medizin liegt. So stehen beispielsweise Grundlagen der Entstehung von Entzündungsreaktionen, Fragen der Immunüberwachung, des Tumorwachstums sowie zu Erkrankungen der Herzkranzgefäße im Mittelpunkt geplanter Forschungsvorhaben. Zentraler Bestandteil der Arbeit wird es sein, zunächst die Gene zu identifizieren, die die molekularen Prozesse bei der Entstehung des Systems von Blutgefäßen (Angiogenese), des Herzens (Kardiogenese) und der Blutzellen (Hämatopoese) steuern. Außerdem sollen dann die Funktionen der einzelnen Gene näher erforscht werden. Dazu werden transgene Mäuse verwendet, die über die Errichtung des Instituts hinaus den Bau umfangreicher Tierstallkapazitäten nötig machen. Dabei geht die Max-Planck-Gesellschaft von 75 bis 80 Millionen Mark Baukosten aus. Daran will sich das Land Nordrhein-Westfalen mit 25 Millionen Mark Sonderzuweisung beteiligen. Die Planungen der Max-Planck-Gesellschaft sehen langfristig die Schaffung von 90 bis 100 Stellen in dem Institut vor. Insgesamt werden jedoch doppelt so viele Menschen dort tätig sein, weil zusätzlich Doktoranden rekrutiert und Gastwissenschaftler eingesetzt werden.
Die Entscheidung für Münster steht in engem Zusammenhang mit bereits bestehenden Kooperationen von Prof. Vestweber mit der Universität Münster. Diese hat ihre biomedizinische Forschung in den letzten Jahren zum Beispiel durch die Schaffung des Zentrums für Molekularbiologie der Entzündungen und des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung sowie durch Neuberufungen erheblich verstärkt, vor allem auch im Bereich der vaskulären Biologie. Das geplante Max-Planck-Institut komplettiert so eine in Deutschland einzigartige Konzentrierung auf die Erforschung des vaskulären Systems. Die Ressourcen des Instituts könnten auf breiter Ebene am Ort mitgenutzt werden. Außerdem besteht auch durch den Fachbereich Biologie der Universität mit jährlich 270 Studenten eine hervorragende Basis für biologisch-medizinische Grundlagenforschung.
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