Innovative Katalysatoren für eine gesündere Umwelt

Internationales Forscherteam entwickelt neue Konzepte zur Verminderung von Stickoxid-Emissionen

09.05.2003

Den täglich wachsenden Schadstoffbelastungen in der Luft durch Stickoxide (NOx ) setzen Experten weltweit verstärkte Anstrengungen entgegen, durch neue Verfahren wirksam zur Verminderung der NOx -Emissionen beizutragen. Mit der Entwicklung eines neuartigen Katalysatorsystems markieren Prof. Dr.Wladimir Reschetilowski und sein erfahrenes Forscherteam vom Institut für technische Chemie an der TU Dresden gemeinsam mit anderen europäischen Partnern in diesem Bemühen einen weiteren Meilenstein. In enger Kooperation mit Chemieingenieuren und Wirtschaftswissenschaftlern aus Spanien, Portugal, Griechenland und Großbritannien ist den TU-Chemikern im Rahmen eines von der Europäischen Union geförderten Projekts nunmehr der entscheidende Durchbruch hin zu einem leistungsfähigen, flexiblen und umweltverträglichen Katalysatorsystem gelungen. Das neue Konzept sieht eine effektive simultane Entfernung von Stickoxiden und N2O aus sauerstoffhaltigen Abgasen vor und verwendet dabei Propen als Reduktionsmittel - nicht Ammoniak wie bisher übliche Verfahren. Kern der innovativen Lösung sind edelmetallfreie Katalysatorkomponenten auf der Basis nickelhaltiger ZSM-5-Zeolithe, siliciumreiche Molekularsiebe mit wohldefinierter Nanostruktur, die eine einfache und kostengünstige technische Umsetzung von Stickoxiden im Festbett-Reaktor erlauben. Praktische Tests beim spanischen Projektpartner bestätigen nachdrücklich die Wirksamkeit des Verfahrenskonzeptes. Um die neuen Katalysatoren endgültig fit zu machen für den praktischen Einsatz (z. B. in kleineren Heizkraftwerken, in Dieselmotoren oder Feuerungsanlagen) sind jedoch weitere Studien im Technikum notwendig. Auf dem weltweit größten Ausstellungskongress für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnoloie ACHEMA 2003 wollen Prof. Reschetilowski und sein Team geeignete Partner dafür finden. Eines aber steht schon vor Beginn der diesjährigen ACHEMA fest: Mit den neuartigen Katalysekonzepten aus Dresden wird in der Zukunft auch kleinen und mittelständischen Unternehmen ein wirtschaftlich attraktiver Weg für die Einhaltung der gesetzlichen Umweltbestimmungen gewiesen.

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