Studie: EU-Richtlinien sorgen für Marktbelebung bei Industrieluftfiltern

18.06.2003

Die europäischen Hersteller von Industrieluftfiltern konnten sich in einem anspruchvollen Marktklima behaupten. Trotz des hohen Reifegrades des Marktes und dem wirtschaftlichen Abschwung in einer Vielzahl von Anwendermärkten wird in den nächsten Jahren mit einem leichten Wachstum gerechnet. Eine neue Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan (www.environment.frost.com) bestätigt, dass der Umsatz im europäischen Markt für Industrieluftfilter langsam von derzeit 659,2 auf 719 Millionen US-Dollar im Jahr 2009 ansteigen wird.

Bedeutende neue Absatzmärkte in Westeuropa sind für die Luftfilter Industrie allerdings nicht zu erkennen, weshalb sich die Hersteller darauf konzentrieren, Systeme nachzurüsten, Austauschgeschäfte abzuwickeln und Mehrwertdienste zu integrieren. Grundsätzlich zeigt der Markt aber ausreichend Geschäftspotenzial für neue Systeme und Austauschlieferungen auf und fragt in einigen Nischenbereichen sogar anspruchsvollere Produkte inner- wie außerhalb von Fertigungsabläufen nach. Allerdings werden diese Faktoren kaum den Trend ausgleichen können, der viele Industrieluftfilter-Produkte zu reinen Massenartikeln degradiert.

Die Autoren der Marktanalyse empfehlen den Herstellern, die erwähnten Wachstumsgrenzen zu akzeptieren. Sie erachten zudem die Verlagerung auf ein höheres Maß an Ersatz- wie Nachrüstverkäufen mit potenziell längerfristigen Austauschzyklen als Resultat der jetzigen Marktentwicklung. Eine Anzahl von Marktteilnehmern versucht diesen Trend aufzufangen, indem sie ihre jeweiligen Portfolios mit einer breiteren Palette an Mehrwertdiensten bestücken.

Druck auf Preise und Margen durch intensiven Wettbewerb

Noch mehr Bedrängnis ist für Marktakteure durch die niedrigen Preise zu erwarten, was langfristig zu einem Problem werden kann. Dieser Umstand ist vornehmlich als Reaktion auf ein Überangebot zu begreifen, das durch die abflauende Nachfrage von vorher profitablen Abnehmergruppen entsteht. Druck auf Preise und Margen ist aber auch das Resultat intensiven Wettbewerbs auf vielen Märkten und der Tatsache, dass einige Wettbewerber den Preis als Kampfmittel einsetzen. Diese Umstände haben ernsthafte Auswirkungen auf das Marktwachstum, das einen Wertrückgang auf einigen Anwendermärkten erfährt, obwohl gleichbleibende oder gar steigende Stückzahlen verkauft werden.

Strenge EU-Luftqualitätsstandards und neue EU-Beitrittsstaaten schaffen Perspektiven

Die Europäische Kommission fordert in den meisten westeuropäischen Ländern strengere Standards für die Luftqualität und gleichzeitig brauchen immer mehr Anwender bessere Qualität beim Lufteinlass, wodurch sich der Markt für Industrieluftfilter gleichzeitig leicht beleben wird. Frost & Sullivan betont die breitgefächerten Unterschiede in der Richtlinienumsetzung innerhalb der EU-Staaten. Ein weiterer Impuls kommt aus dem Osten: die Länder, die im nächsten Jahr als EU-Mitglieder beitreten werden, müssen die EU-Gesetze befolgen und werden einen starken Einfluss auf das Investitionsverhalten bezüglich Luftfilter Ausrüstungen nach sich ziehen, da Einhaltung der Auflagen direkt an die EU-Beitrittsbedingungen geknüpft sind.

Beutelfilter sind und bleiben größtes Marktsegment

Obwohl der Verkauf neuer Systeme für einen geringeren Umsatz verantwortlich ist als das Austauschgeschäft, gibt es weiterhin Möglichkeiten für Verkaufsabschlüsse. Das offenkundigste Potenzial liegt im Markt für Ölnebelabscheider, allerdings trifft die Analyse auch optimistische Voraussagen für die Beutel-, Kartuschen und HEPA/ULPA-Märkte. Bei all diesen Produkten müssen sich die Hersteller der veränderlichen Interessenlage aufgrund neuer Technologien bewusst sein - und zwar sowohl auf den geografischen und besonders auch auf den Anwendermärkten. Obwohl der Preiswettbewerb in vielen Marktbereichen zunehmen wird, sollte das Wachstum in Schlüsselsektoren (z.B. Kartuschen- oder HEPA/ULPA-Filter) den Weg zu einer fortgesetzten Marktexpansion ebnen. Der Beutelfiltermarkt ist das größte Segment auf dem Europamarkt für Industrieluftfilter-Ausstattungen und erwirtschaftete in 2002 einen Gesamtumsatz von 162,7 Millionen Dollar, was einem Anteil von 24,9 Prozent des Gesamtmarktes entspricht. Beutelfilter werden ihre Position als populärster Filtertyp bei vielen industriellen Anwendern beibehalten, und zwar besonders bei denen, die in der industriellen Fertigung aktiv sind. Dennoch leidet auch hier der Markt unter dem Preiskampf. In einigen Märkten wechseln die Anwender zudem zu anderen Luftfiltertypen wie beispielsweise Kartuschenfiltern über.

Hohe Konkurrenz bei Marktsättigung und Niedrigpreisen - Kundenbindung und strategische Allianzen gelten als Erfolgsfaktoren

Der Wettbewerb nimmt allgemein zu, weil die zunehmend gesättigten Märkte Druck auf die Margen verursachen. Solche Drucksituationen resultieren aus einer Kombination stabiler und leicht fallender Verkäufe in vielen entscheidenden Anwendermärkten und aus der Einführung neuer preisbezogener Strategien durch einige Hersteller, die sich Marktanteile sichern wollen. Es ist nicht davon auszugehen, dass dieses Phänomen wieder verschwindet - vielmehr werden einige Industriebereiche die niedrigen Preisen dauerhaft akzeptieren müssen.

Die Entwicklung enger Kundenbindungen und der Beitritt zu strategischen Allianzen werden als zentrale Erfolgsfaktoren für die Hersteller von Industrieluftfilteranlagen angeführt. Diese Ansätze helfen nicht nur dem Preisdruck standzuhalten, sondern sorgen auch für ein besseres Verständnis der Anwenderbedürfnisse und wirken unterstützend bei der Identifizierung der wettbewerblichen Herausforderungen in einem immer größeren Marktgeschehen.

Camfil Farr ist Marktführer

Der Europamarkt für Industrieluftfilteranlagen wird weiterhin eine große Zahl an Herstellern und Vertriebshändlern am Leben halten - und zwar trotz der aktiven Konsolidierungsphase in den letzten zehn Jahren. Viele dieser kleineren Hersteller bedienen beharrlich die spezifischen Nischenmärkten, die von multinationalen Großunternehmen nicht abgedeckt werden. Eine große Anzahl an Unternehmen findet man auch in niederpreisigen Segmenten aller Märkte finden, wobei diese kleineren Hersteller vor allem in Süd- und Osteuropa immer noch relativ erfolgreich sind. In 2002 war Camfil Farr die Nummer Eins des Industrieluftfilter Gesamtmarktes und zeichnete für etwa 13,9 Prozent des Marktumsatzes verantwortlich. Camfil Farr ist in allen größeren Marktsektoren aktiv, wobei das Unternehmen seine besondere Stärke auf dem HEPA/ULPA-Markt demonstrierte. Als Zweiter folgte AAF, das auf seine Fähigkeiten baut, Bereiche des ,leichten' wie ,schweren' Produktionsmarktes breitbandig versorgen zu können.

Der Titel der Analyse lautet "Frost & Sullivan's Analysis Of The European Market For Industrial Air Filtration" (Report B169) und ist zum Preis von 6.000EUR zu erwerben.

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