Ungebrochenes Engagement der forschenden Arzneimittelhersteller für neue HIV-Therapien
"Das Engagement forschender Arzneimittelhersteller für neue Medikamente gegen HIV-Infektionen und Aids ist ungebrochen", erklärte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller, im Vorfeld des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember. "Allein in diesem Jahr konnten den Patienten drei Neuentwicklungen zur Verfügung gestellt werden, darunter das erste Medikament, das Aids-Viren blockiert, noch ehe sie Zellen infiziert haben." Yzer weiter: "18 Zulassungen für innovative Wirkstoffe in 17 Jahren sind das Ergebnis der intensiven Forschungsanstrengungen der pharmazeutischen Industrie. Bis 2007 dürften - wenn alles gut geht - noch sieben weitere Medikamente aus den Forschungslabors von VFA-Unternehmen hinzukommen."
Die seit etwa 1996 praktizierte hoch aktive Kombinationstherapie gegen HIV, genannt HAART, habe bei Infizierten das Risiko für den Ausbruch der eigentlichen Krankheit Aids und die Sterblichkeit erheblich senken können, so Yzer. "Heute können jährlich über 97 Prozent der HIV-Positiven vor dem Ausbruch von Aids bewahrt werden. Seit 1995 konnte die Zahl derer, die an ihrer Infektion starben, von jährlich 30 auf drei von 200 Patienten reduziert werden." Das seien die erfreulichen Ergebnisse der Auswertung von Krankenakten aus 70 europäischen HIV-Zentren im Rahmen der EuroSIDA-Studie vom vergangenen Juli.
Verliert eine Medikamentenkombination ihre Wirksamkeit, weil die Viren im Körper Resistenzen gegen einen oder mehrere Wirkstoffe entwickelt haben, können Arzt und Patient auf eine andere Kombination ausweichen, mittlerweile nötigenfalls mehrfach. "Deshalb ist es so wichtig, dass das Arsenal an HIV-Medikamenten so groß ist und unablässig erweitert wird", betonte Yzer. "Doch arbeiten die Forscher nicht einfach an weiteren, sondern an besseren Medikamenten." Besser seien sie beispielsweise, wenn Patienten sie seltener oder in geringeren Mengen einnehmen müssen als ältere Präparate: So gibt es heute Kombinationstherapien, bei denen vier oder fünf Kapseln, einmal täglich, genügen; früher hingegen passte der Tagesbedarf oft kaum in eine Hand. Ziel der Forschung sei weiterhin auch die Reduzierung der Nebenwirkungen, die noch immer das größte Hindernis für Patienten seien, an ihrer Therapie eisern festzuhalten.
"Langfristig verfolgen die Wissenschaftler unserer Unternehmen neben der Entwicklung schützender Impfstoffe auch das Ziel, Patienten medikamentös völlig von HIV zu befreien", so Yzer. Die bislang zugelassenen Medikamente zielten auf vier verschiedene Angriffspunkte am Virus, doch gebe es weitere, gegen die Wissenschaftler in den Unternehmen bereits wirksame Medikamente entwickelten, die Teil neuer Kombinationstherapien werden könnten. "Bisher können sich leider auch bei optimaler Therapie einige Viren ihrer Bekämpfung entziehen", so Yzer abschließend. "Doch mit jedem neuen Angriffspunkt, auf den die Medikamente zielen, zieht sich für HIV die weiter Schlinge zu."
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