REACH-Workshop in Luxemburg macht deutlich: Mittelstand durch REACH besonders betroffen

17.05.2005

Im Rahmen des sogenannten "Luxembourg Presidency Workshop on REACH" wurden den Abgeordneten des EU-Parlaments mehrere neuere Untersuchungen über die Auswirkungen von REACH auf die europäische Wirtschaft vorgestellt. Sämtliche Studien bestätigen vor allem eines: der Mittelstand ist durch REACH besonders betroffen. Insbesondere die von dem deutschen Institut EnviroTex und dem italienischen Beratungsunternehmen CAST gemeinsam erarbeitete und vorgelegte Studie über die Auswirkungen von REACH auf die europäische Textilindustrie zeigt, wie dramatisch die wirtschaftlichen Auswirkungen durch REACH sein werden, wenn keine massiven Veränderungen am Verordnungsvorschlag vorgenommen werden.

Nach Ermittlungen des Aktionsbündnisses mittelständischer Unternehmen ist jeder dritte Arbeitsplatz in der mittelständischen Chemieindustrie in Deutschland gefährdet, wenn der Vorschlag der EU-Kommission in unveränderter Form verabschiedet würde. Hinzu kommen Arbeitsplatzverluste bei den Anwendern von chemischen Stoffen, z.B. in der Textilindustrie.

"Im Unterschied zu den anderen vorgestellten Studien zeigt die Untersuchung von EnviroTex und CAST deutlich auf, warum REACH zu einem Wegfall von Stoffen vor allem im Bereich niedriger Mengen führt", erläutert Erhardt Fiebiger, Sprecher des Aktionsbündnisses mittelständischer Chemieunternehmen. "Vor allem aber bestätigt die Studie unsere Befürchtungen, dass die Möglichkeiten in einer mittelständisch strukturierten Branche, erhöhte Kosten an die Kunden weiterzugeben, äußerst begrenzt sind und dass deshalb ganze Wertschöpfungsketten durch REACH gefährdet sind."

Bei aller Unterschiedlichkeit in der gewählten Methodik oder der ausgewählten Beispielbranchen führen die in Luxemburg vorgestellten Studien zu dem gemeinsamen Ergebnis, dass REACH vor allem für die mittelständischen Unternehmen eine Bedrohung darstellt, die im Einzelfall existenziell sein kann. "Wir bitten deshalb alle politisch Verantwortlichen und am Prozess der Gesetzgebung zu REACH Beteiligten, die bislang vorgelegten Verbesserungsvorschläge zu unterstützen und mit dazu beizutragen, dass REACH für den Mittelstand praktikabel und wirtschaftlich verträglich wird. Eine Chemiepolitik, die dem Mittelstand massiv schadet und den Umwelt- und Verbraucherschutz nicht angemessen voranbringt, ist kontraproduktiv", erklärte Fiebiger.

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