Bayerische Chemieverbände: "Energiepreise bedrohen Unternehmen"
2004 sei das Chemiegeschäft nach mehrjähriger Durststrecke wieder in Gang gekommen, noch zum Jahreswechsel sei Optimismus vorhanden gewesen, jetzt scheine das Pendel zurückzuschlagen: Sowohl im Asiengeschäft wie in Osteuropa habe sich das Wachstum abgeschwächt. Die bayerische Chemieindustrie beschäftigte 2004 im Jahresdurchschnitt 58.600 Mitarbeiter (bundesweit 445.000), 0,9% weniger als im Vorjahr (bundesweit -4%). Zwar sei der Rückgang teilweise auf Ausgliederung von Aktivitäten zurückzuführen, dennoch sehe Seidl die künftige Entwicklung nicht ohne Besorgnis.
"Die chemische Industrie kann und will aufgrund ihrer Bedeutung für unsere Volkswirtschaft einen positiven Beitrag zur Lösung der Wachstumsprobleme in Deutschland und Bayern leisten", sagte Seidl. Der Schlüssel zum Wachstum liege in mehr Investitionen. Die deutsche chemische Industrie tätige rund 13% der inländischen Anlageinvestitionen und knapp 17% der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, deutlich mehr, als ihrem Umsatzanteil von 10% entspreche. Die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft sei in der Chemie traditionell hoch, aber durchaus noch ausbaufähig. Innerhalb der Industrie richteten sich deshalb hohe Erwartungen an die Initiative der Staatsregierung zur Clusterbildung.
Für die bayerischen Chemiestandorte bereiteten die hohen Energiepreise, zunehmend auch für Gas, große Sorge. Inzwischen seien auch Unternehmen bedroht, die nicht unter "stromintensive Produktion" fielen, so Seidl. Zudem mache sich der Einfluss des Emissionshandels auf die Strompreise bemerkbar. Bei Standortvergleichen innerhalb international tätiger Unternehmen würden die entsprechenden Konsequenzen daraus gezogen.
Wie ein Damoklesschwert hänge das EU-Chemiepolitikprogramm REACH über den Chemieunternehmen. REACH sei teuer, nicht praktikabel und gefährde die Existenz kleiner und mittelständischer Unternehmen.
Meistgelesene News
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.