Möglichkeiten der Mikrowellen-Synthese
Erfolgreiches Symposium für Microwave Accelerated Synthesis, M.A.S.-05
131 Teilnehmer aus der Industrie und von den Hochschulen diskutierten über die vielfältigen Möglichkeiten des Einsatzes von Mikrowellengeräten als Ersatz für die klassische konvektive Energieübertragung mit Ölbädern und sonstigen konventionellen Heizquellen. Der internationale Charakter dieser Tagung wird durch die Teilnehmer aus den verschiedensten Ländern dokumentiert. Aus Neuseeland, Russland, Kuwait, Iran, Bulgarien, USA, Frankreich, Schweiz, Belgien, Niederlande, Spanien, Finnland, Schweden, Dänemark, England, Österreich und Deutschland kamen die Forscher zusammen.
In 22 Fachvorträgen und 32 Postern wurden die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete der Mikrowellen-Synthese beleuchtet. Beispielsweise berichtete Prof. C. Richert, Karlsruhe, über die miniaturisierten Synthesen (< 50 µl) von modifizierten Oligonucletiden im Mikrowellenfeld. Prof. H. G. Frank, Baesweiler, stellte den zeitsparenden und selektiven Einfluss der Mikrowellenaktivierung auf die Peptidsynthese dar. Dem immer interessanter werdenden Aspekt der Massstabsvergrößerung (Scale up) zur Darstellung größerer Quantitäten trug Prof. B. Maes, Antwerpen, in seinem Vortrag Rechnung. Prof. R. Schobert, Bayreuth, lenkte in seinem Vortrag über bioaktive Heterocyclen das Augenmerk auf einen wichtigen Punkt: Neben den oft genannten Zeitvorteilen und Ausbeutesteigerungen in der Mikrowellen-Synthese zeigte er eine Reaktion, die unter Mikrowelleneinwirkung zu anderen Produkten führte als auf klassischem Reaktionswege. Dieser Aspekt warf wieder die Frage nach dem sogenannten "Mikrowelleneffekt" auf. Allerdings wären erst mit einer theoretischen Deutung des Mikrowelleneffektes neue Reaktionswege vorhersagbar. Die unterschiedlichen Potentiale der Mikrowellenaktivierung in der Polymerchemie wurden in Vorträgen, z.B. durch Prof. A. Greiner, Marburg hervorgehoben.
Eine neue Einsatzmöglichkeit eröffnet die Mikowellenbestrahlung bei Reaktionen in der Kälte. So berichten B. Rodriguez und Prof. C. Bolm, Aachen, über erfolgreiche asymmetrische Reaktionen unter starker Kühlung im Mikrowellensystem.
Der sichtbare Erfolg dieser Tagung führte zu dem Beschluss, dass eine weiteres Mikrowellen- Symposium (M.A.S.-07) in zwei Jahren wiederum in Düsseldorf stattfinden wird. Ein Schwerpunkt wird dann auf "theoretische Aspekte des Mikrowelleneffektes" gelegt.
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Die chemische Synthese steht im Zentrum der modernen Chemie und ermöglicht die gezielte Herstellung von Molekülen mit spezifischen Eigenschaften. Durch das Zusammenführen von Ausgangsstoffen in definierten Reaktionsbedingungen können Chemiker eine breite Palette von Verbindungen erstellen, von einfachen Molekülen bis hin zu komplexen Wirkstoffen.
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