Zentaris-Forschungsprojekt von Europäischer Kommission gefördert

27.09.2001

Die Zentaris AG, ein integriertes Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main, hat im Rahmen ihrer Forschungsaktivitäten um den Wirkstoff Miltefosin einen Vertrag mit der Europäischen Kommission unterzeichnet. Ziel der Zusammenarbeit ist, den Wirkmechanismus von Miltefosin bei der Bekämpfung der Tropenkrankheit Leishmaniose zu klären.

Das zu diesem Zweck ins Leben gerufene Projekt, an dem sich drei akademische Arbeitsgruppen beteiligen, wird von der London School of Hygiene and Tropical Medicine koordiniert und von der EU finanziell unterstützt. "Die Zusammenarbeit stellt eine weitere Validierung unserer Forschungsaktivitäten dar. Wir sind stolz, mit unserem Wirkstoff Miltefosin einen Beitrag zur Bekämpfung dieser lebensbedrohenden Krankheit leisten zu können", so Professor Dr. Dr. Engel, Vorstandsvorsitzender der Zentaris AG anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

Zentaris hat Miltefosin in Zusammenarbeit mit Professor H. J. Eibl, Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie, Göttingen und Professor C. Unger, Klinik für Tumorbiologie, Freiburg entwickelt. Gegenwärtig befindet sich der Wirkstoff in der letzten Phase der klinischen Prüfung zur Behandlung der visceralen Leishmaniose, bei der insbesondere Milz und Leber befallen sind. Unbehandelt führt diese Form der Krankheit zum Tod. In den Phase III-Studien, die in Kooperation mit der Weltgesundheitsbehörde (WHO) und der indischen Regierung durchgeführt werden, konnten mit Miltefosin auch Patienten geheilt werden, bei denen vorangegangene Therapien aufgrund vielfach bestehender Resistenzen wirkungslos blieben. Miltefosin soll 2003 als erstes oral wirksames und somit einfach zu handhabendes Medikament auf den Markt gebracht werden.

Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind derzeit rund zwölf Millionen Menschen weltweit an Leishmaniose erkrankt. Jährlich wird mit 500.000 neuen Fällen allein der visceralen Form der Infektionskrankheit gerechnet, von denen 90 Prozent in den Ländern Indien, Bangladesch, Brasilien und dem Sudan auftreten. Als Sekundärinfektion von HIV-Patienten wird die Infektionskrankheit zunehmend auch in industrialisierten Ländern, insbesondere den Mittelmeer-Anrainerstaaten, zum Problem.

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