Schott mit US-Innovationspreis ausgezeichnet: Führende Position bei Laserglas

05.10.2001

Schott ist in den Vereinigten Staaten mit dem renommierten Preis "R&D 100" ausgezeichnet worden. Das Unternehmen gehört damit zum Kreis der Firmen, die im Jahr 2001 die bedeutendsten technologischen Innovationen auf den US-Markt brachten. Der Preis wird ausgeschrieben von der renommierten Fachzeitschrift "Research and Development" und würdigt jeweils 100 herausragende Neuheiten des zurückliegenden Jahres.

Die US-Tochtergesellschaft Schott Glass Technologies mit Sitz in Duryea (Pennsylvania) erhielt die Auszeichnung für die Herstellung von Laserglas für Hochleistungslaser. Schott hat ein Verfahren entwickelt, das die Fertigungszeit bei einem neuen Laserglastyp gegenüber den bisherigen Abläufen um den Faktor 20 verkürzt und die Kosten erheblich verringert.

Laserquellen, die Glas als Medium in den Verstärkern einsetzen, eignen sich besonders für Aufgabenstellungen, bei denen die Freisetzung von sehr viel Energie in extrem kurzen Zeitpulsen erforderlich ist. Dies erfordert spezielle Glassorten, die vollkommen homogen und mit großem Volumen hergestellt werden müssen.

Mit dem neuen Verfahren wird ein mit Neodym dotiertes Phosphatglas von violetter Farbe für ein ehrgeiziges Projekt in den USA gefertigt: Einen Laser von gigantischen Ausmaßen. Schott liefert das Laserglas für das Projekt "NIF - National Ignition Facility" (Nationale Zündungseinrichtung), dessen Laser die Energie für die technische Erprobung der Kernfusion bereitstellen soll. Dazu ist eine Leistung von 500 Billionen Watt (5 x 1014 W) erforderlich.

Die Verstärker des NIF-Lasers erhalten 44 mal 78 Zentimeter große und 4,5 Zentimeter dicke Glasplatten. Die enorme Energie stellt an das Glas höchste Anforderungen. Jede Art von inneren Fehlern wie Schlieren, Blasen oder Kristallen kann im Betrieb zur Zerstörung des Glases mit erheblichen Folgen führen. Laserglas gehört durch diese Anforderungen zu den fertigungstechnisch anspruchsvollsten Gläsern überhaupt.

Das Glas gilt als Schlüsselkomponente für den NIF-Laser, der 192 Strahlen auf ein winziges Ziel bündelt. Jede der 192 Laserquellen erhält einen Verstärker mit 16 Glasplatten.

Eng verwandt mit dem Projekt NIF ist das euro-päische Vorhaben LMJ ("Laser Megajoule"), dessen Anlage in der Nähe von Bordeaux entsteht. Hier liefern 240 Laserstrahlen die Energie für die Kernfusion. Die französische Anlage entsteht im demselben Zeitraum wie das NIF. Die Projekte ergänzen einander, und es besteht ein intensiver Austausch zwischen den Wissenschaftlern beider Teams. Schott wird auch das LMJ ausstatten. Für beide Projekte wird das Unternehmen insgesamt rund 4.000 Laserglas-Platten liefern.

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