BfR will Verbraucher besser vor allergenen Substanzen schützen
Institut führt erstes Informationsgespräch mit Experten durch
In Deutschland ist die Zahl der Menschen, die an einem allergischen Bronchialasthma erkrankt sind, innerhalb der 80er Jahre auf das Doppelte angestiegen. In Dänemark hat sich die Zahl der Neurodermitisfälle in den Geburtsjahrgängen 1960-64 und 1970-74 nahezu verdreifacht. Daten für Mitteleuropa zeigen, dass 30 Prozent der Kleinkinder mit Neurodermitis auch unter einer Lebensmittelallergie leiden. 6 bis 19% der Kinder leiden unter einem atopischen Ekzem, und 15 bis 20% der Erwachsenen sind gegenüber allergenen Stoffen sensibilisiert.
Zur Allergieauslösung und ihren immunologischen Prozessen sind noch viele Fragen offen. Vermeidungsstrategien haben deshalb einen besonderen Stellenwert. Diesbezüglich ist es vorteilhaft, das Allergie auslösende Potenzial kritischer Stoffe frühzeitig zu erkennen. Substanzen, die zum Einsatz in Verbraucherprodukten vorgesehen sind, sollten zuvor auf ihre allergenen Eigenschaften getestet werden. Während für die Testung auf kontaktallergene Wirkungen bereits zuverlässige Untersuchungsmethoden zur Verfügung stehen, fehlen solche Verfahren bislang für den Nachweis allergener Eigenschaften von Stoffen, die zu einer Sensibilisierung der Atemwege führen. Dies gilt gleichermaßen für Allergie auslösende Eigenschaften von Lebensmitteln, die im Magen-Darmtrakt wirksam werden.
Der Schutz des Verbrauchers vor dem Kontakt mit Stoffen, auf die er allergisch reagiert, und auch vor anderen Stoffen, die an einer Allergieauslösung beteiligt sein können, ließe sich durch entsprechende Informationen über problematische Inhaltsstoffe in Produkten, Textilien und Lebensmitteln verbessern. Sie würden betroffenen Verbrauchern die Möglichkeit eröffnen, Produkte und Lebensmittel im Hinblick auf die individuelle Allergiesituation gezielt auszuwählen oder zu vermeiden. Allergiker könnten sich so aktiv vor allergenen Substanzen schützen.
Das BfR wird medizinische Fachverbände, Universitäten und andere beteiligte Kreise zu Expertengesprächen einladen, um das Thema weiter zu vertiefen. Darüber hinaus wird das Institut Instrumente einer gezielten Risikokommunikation entwickeln, um die Verbraucher optimal zu informieren und zu schützen.
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