Enzyme eröffnen neue Wege in der Chemie

BASF intensiviert Arbeiten im Bereich Weiße Biotechnologie

07.11.2006

Die BASF verstärkt ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Enzymforschung. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen jetzt eine Kooperation mit dem Center of Excellence in Biocatalysis, Biotransformation and Biomanufacturing (CoEBio3) vereinbart. Die Kooperation mit dieser Forschungseinrichtung der Universität Manchester ist für drei Jahre geplant. Die BASF unterstützt die Arbeiten mit rund 1 Million Euro.

Bei der BASF werden Enzyme in der Weißen Biotechnologie eingesetzt. Als so genannte Biokatalysatoren helfen sie, neue Produkte herzustellen und bestehende Verfahren zu verbessern. So werden sie beispielsweise bei der Herstellung von Zwischenprodukten für die Pharmaindustrie genutzt. Die Forscher der BASF sind jedoch überzeugt, dass es noch deutlich mehr Einsatzmöglichkeiten gibt, so zum Beispiel um neuartige Polymere für die Kosmetikindustrie und zur Oberflächenbehandlung von Textilien zu produzieren.

Bei der Zusammenarbeit übernehmen die englischen Wissenschaftler unter anderem die Suche nach technisch interessanten Enzymen. Bevorzugtes Suchgebiet ist dabei der Boden. In einem Gramm Boden leben mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde. Sie alle sind auf zahlreiche Enzyme angewiesen, damit ihr Stoffwechsel funktioniert und sie mit den unterschiedlichen Umweltbedingungen zurecht kommen. So sorgen Enzyme beispielsweise dafür, dass die Lebewesen Nährstoffe nutzen oder Schadstoffe abbauen können. Die Forscher schauen sich an, was welcher Organismus kann und ob diese Fähigkeit für die chemische Produktion interessant ist.

Die Kooperationspartner sind jedoch nicht nur für die Suche nach neuen Enzymen zuständig. Sie wollen auch die Leistungsfähigkeit bereits bekannter Biokatalysatoren mit Hilfe von Evolutionsmethoden optimieren.

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