Lackindustrie setzt auf Umweltschutz

23.05.2007

Die deutsche Lackindustrie will den Umweltschutz als Chance nutzen, um mit modernen umweltverträglichen Produkten neue Märkte zu erschließen. Dieses Ziel formulierte der Präsident des Verbandes der deutschen Lackindustrie e.V. (VdL), Peter Becker, in seiner Grundsatzrede bei der Mitgliederversammlung des Verbandes in Regensburg. Zahlreiche Innovationen in der Lackindustrie hätten in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass Lacke und Farben zunehmend zu einem Konstruktionsmerkmal der beschichteten Güter werden, so Becker. Dadurch steige der Wertschöpfungsanteil der Lackbranche im Rahmen des Gesamtproduktionsprozesses industrieller Güter. Mit modernen umweltschonenden Lacksystemen made in Germany könnte die heimische Industrie auch auf dem Weltmarkt für mehr Umweltschutz sorgen.

Die Exporte deutscher High-Tech-Lacke sind, so der VdL-Verbandspräsident, in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Mittlerweile werden gut 40 Prozent der deutschen Lackproduktion - das entspricht 1,98 Milliarden Euro - ins Ausland verkauft. Im Jahr 2006 hat auch die Binnenkonjunktur wieder zu dem positiven Branchenergebnis beigetragen. Insgesamt wurden in Deutschland im letzten Jahr 2,245 Millionen Tonnen Lacke und Farben im Wert von 4,98 Milliarden Euro produziert. Das Mengenwachstum betrug damit 4,0 Prozent gegenüber 2005; die Umsätze wuchsen um 4,4 Prozent. Die ersten Monate des laufenden Jahres waren, so der Verbandspräsident, von einem allgemein sehr zufriedenstellenden Konjunkturverlauf geprägt.

2,5 Millionen Tonnen Lösemittel konnten in den letzten 20 Jahren in der Lackverarbeitung eingespart werden, da umweltschonende Lacksysteme wie Wasserlack, High Solids, Pulverlacke und UV-härtende Systeme immer größere Marktanteile erreicht haben. "Für die deutsche Lackindustrie hat die umweltfreundliche Zukunft also bereits begonnen", sagte VdL-Präsident Becker in Regensburg. Die deutsche Lackindustrie könnte hier international durchaus eine Vorreiterrolle einnehmen, führte er weiter aus.

Eine wesentliche Herausforderung der Zukunft sah Becker in dem sich abzeichnenden Mangel an Ingenieuren und Technikern für die Lackbranche. In der nächsten Zeit werde es darauf ankommen, die Lackindustrie als eine fortschrittliche Branche mit modernem Profil und interessanten Produkten zu positionieren. Eine Branche, die als technisch zukunftsträchtig gelte, werde es einfacher haben, auch in Zukunft qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Becker verwies hier auf die Ausbildungskampagne des VdL, die im Jahr 2002 angelaufen sei und von den Mitgliedern als hilfreich und gut bewertet werde.

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