Stressfaktor in der Chemie: Führungskräfte arbeiten am Limit

20.07.2007

Fast jede zweite Führungskraft in der Chemie klagt aufgrund der Belastungen am Arbeitsplatz über gesundheitliche Probleme. Das hat die Umfrage "Stress am Arbeitsplatz" des Verbandes angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) ergeben. Die knapp 2.000 Teilnehmer aus 23 größeren Chemie- und Pharmaunternehmen nannten als häufigste Beschwerden Rücken- und Muskelschmerzen. Es folgten Depressionen, Magenprobleme sowie Herz- und Kreislaufbeschwerden.

Die Stimmung der Leitenden und außertariflich Angestellten drücken insbesondere die immer häufigeren Umstrukturierungen und Fusionen. Im Zeitraum von gerade einmal fünf Jahren hat sich der subjektiv gefühlte Stressfaktor um 50 Prozent erhöht. Mittlerweile verbringt jede zweite Führungskraft durchschnittlich zwischen 46 und 51 Wochenstunden im Job, bei jeder vierten fällt das Pensum sogar noch höher aus.

Die von den Unternehmen selbst angebotenen stressvorbeugenden Maßnahmen stoßen vor diesem Hintergrund auf ein geteiltes Echo. Nur die Hälfte der Befragten zeigt sich mit diesen Maßnahmen zufrieden. Dazu gehören Angebote wie Gesundheitsberatung und Sport mit über 50 Prozent der Nennungen, gefolgt von Stress-Seminaren und flexiblen Arbeitszeitmodellen mit jeweils 42 Prozent. Nachholbedarf besteht offensichtlich in Sachen Familienservice. Mit gerade einmal 11 Prozent landete dieser Punkt abgeschlagen auf dem letz-ten Platz.

Bei den persönlichen Strategien zum Stressabbau steht hingegen die Familie für über 60 Prozent der Umfrageteilnehmer an erster Stelle. Sportliche Aktivitäten liegen ebenfalls hoch im Kurs. Immerhin jede zehnte Führungskraft hat nach eigenen Angaben jedoch keine Zeit, um sich im privaten Umfeld von den Belastungen des Arbeitsalltags zu erholen.

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