Trump-Politik schadet deutschen Herstellern von Biodiesel

01.06.2018 - Deutschland

(dpa) Die zunehmende wirtschaftliche Abschottung der USA hat bei den deutschen Herstellern von Biodiesel indirekt zu Einbußen geführt. Die Produktion von Biodiesel könnte in diesem Jahr von 3,1 auf 2,3 Millionen Tonnen sinken, teilte der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) am Donnerstag in Berlin mit. Betroffen seien auch Ölmühlen und Rapsbauern. In der Branche arbeiten rund 20.000 Beschäftigte.

Die USA hatten im vergangenen Jahr hohe Importzölle auf Biodiesel verhängt, um ihre einheimische Produktion zu schützen. Besonders betroffen war Argentinien, das große Mengen Biodiesel aus Soja in die USA ausführte. Diese Mengen wurden nun auf dem europäischen Markt angeboten und führten zu einem Preisverfall. Biodiesel aus Indonesien, der aus Palmöl gewonnen wird, verschärfte ebenso den Konkurrenzkampf. «Wenn die deutsche und europäische Politik nicht umgehend gegen die Dumpingimporte vorgeht, sieht es schwarz aus für die Biodieselbranche und die vorgelagerten Ölmühlen und Landwirtschaft», sagte VDB-Geschäftsführer Elmar Baumann.

Deutscher Biodiesel wird überwiegend aus Raps gewonnen, aber auch zu rund einem Viertel aus altem Speisefett sowie zu geringeren Anteilen aus Soja und Palmöl. Die Anbaufläche für Raps, der zu Kraftstoff verarbeitet wird, verringerte sich im vergangenen Jahr von 760.000 auf 713.000 Hektar. Damit nutzen die deutschen Landwirte rund sechs Prozent der Ackerfläche zum Anbau von Rohstoffen für die Herstellung von Biodiesel. Dem Dieselkraftstoff an der Tankstelle sind maximal sieben Prozent Biodiesel beigemischt, im Durchschnitt sind es gut fünf Prozent. Rund die Hälfte des in Deutschland produzierten Biodiesels wird ins europäische Ausland exportiert.

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