Letzte Kartellbehörde stimmt Monsanto-Übernahme durch Bayer zu

Die letzte formale Hürde ist genommen: Doch die Ratingagenturen sind skeptisch

06.06.2018 - Mexiko

(dpa) Alle zuständigen Kartellbehörden haben der Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto durch den deutschen Bayer-Konzern zugestimmt. Als letzte ausstehende Behörde genehmigten am Montag (Ortszeit) die mexikanischen Wettbewerbshüter wie erwartet den 63-Milliarden-Dollar-Deal. Voraussetzung war die Zusage des Leverkusener Konzerns, nach dem Kauf von Monsanto das eigene Geschäft unter anderem mit Gemüse- und Feldsaatgut und Teilen der Herbizide zu verkaufen. Bayer veräußert Geschäfte mit einem Umsatzvolumen von 2,2 Milliarden Euro an den Rivalen BASF - deutlich mehr als ursprünglich geplant.

Bayer hatte am Montag angekündigt, dass der Kauf an diesem Donnerstag (7.6.) abgeschlossen werden soll. Rund zwei Jahre verhandelten Bayer und Monsanto mit den zuständigen Wettbewerbshütern. Insgesamt prüften Kartellbehörden aus rund 30 Ländern den Megadeal. In all diesen Ländern sind die Märkte von der Übernahme betroffen.

Mit dem Kauf von Monsanto steigt Bayer zum weltgrößten Hersteller von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln auf. Die Kartellwächter mussten darauf achten, dass die Marktmacht des neu aufgestellten Konzerns nicht zu groß wird. Sie verpflichteten Bayer, sich von den Teilen des Geschäfts zu trennen, in denen auch Monsanto tätig ist.

In BASF sehen die Kartellwächter einen geeigneten Käufer, um den Leverkusenern künftig in diesen Bereichen sowie beim Digital-Farming - also der durch moderne Digitaltechnik unterstützten Landwirtschaft - ausreichend Konkurrenz zu machen. Der Rivale aus Ludwigshafen zahlt dafür insgesamt rund 7,6 Milliarden Euro an Bayer.

Der Kauf von Monsanto ist die größte Übernahme eines deutschen Konzerns im Ausland - und Bayer muss sich dafür hoch verschulden. Mehrere Ratingagenturen stuften nun die Bonität des Leverkusener Agrarchemie-Konzerns herab.

Moody's setzte Bayer im Langfristrating von «A3» um eine Stufe auf «Baa1» herab. Kredite an Bayer unterliegen damit aus Sicht der Agentur einem moderaten Risiko. Auch Standard & Poor's (S&P) senkten ihr Langfrist-Rating für die Bonität des Konzerns - um zwei Stufen von «A-» auf «BBB». Beide Agenturen begründeten den Schritt mit den gestiegenen finanziellen Verpflichtungen, die Bayer mit der Übernahme eingehe.

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