Lösung zur sicheren und effizienten Speicherung von Wasserstoff erhält Europäischen Erfinderpreis 2023

Multidisziplinäres Team aus Frankreich hat eine ganz neue Methode zur Speicherung von Wasserstoff in Form von Festkörperplatten entwickelt

05.07.2023 - Deutschland
European Patent Office

Patricia de Rango, Daniel Fruchart, Albin Chaise, Michel Jehan und Nataliya Skryabina gewinnen den Europäischen Erfinderpreis in der Kategorie „Forschung“

Das Europäische Patentamt (EPA) hat bekannt gegeben, dass die französischen Erfinderinnen und Erfinder Patricia de Rango, Daniel Fruchart, Albin Chaise, Michel Jehan and Nataliya Skryabina den Europäischen Erfinderpreis 2023 in der Kategorie „Forschung“ gewonnen haben. Für ihre Methode zur effizienten und sicheren Speicherung von Wasserstoff in Form fester Platten, die sich leichter aufbewahren und transportieren lassen, wurde das Team aus mehr als 600 Nominierungen ausgewählt.

European Patent Office

Das Europäische Patentamt (EPA) zeichnet das Team für die Entwicklung einer Technologie aus, mit der sich Wasserstoff einfach komprimieren und in festem Zustand zu Platten gepresst speichern lässt

“Die Suche nach grüner, erneuerbarer Energie, die im Überfluss vorhanden ist, ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit. Wasserstoff hat großes Potenzial, aber ihn zu speichern und zu transportieren stellt uns vor logistische Probleme und wirft Sicherheitsfragen auf. Mit dieser Auszeichnung beschreiten wir den Weg in eine Zukunft ohne Kohlenstoffausstoß, indem wir unsere Lösung zur Wasserstoffspeicherung in industriellem Maßstab anwenden“, erklärt das siegreiche Team.

Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende. Er liefert dreimal soviel Energie wie fossile Brennstoffe. Allerdings benötigt er dafür auch mehr Platz, und um ihn zu komprimieren und zu speichern, braucht man mehr Energie. Laut dem von der Internationalen Energieagentur (IEA) veröffentlichten Global Hydrogen Review 2022 belief sich die Nachfrage nach dem Element im Jahr 2021 auf 94 Millionen Tonnen und machte etwa 2,5% des weltweiten Energieendverbrauchs aus. Die gesamte Branche treibt insbesondere die Frage um, wie man Wasserstoff sicherer und effizienter speichern kann.

Fester Wasserstoff in einem Millionen Tonnen schweren Markt

Mit ihrer geballten physikalisch-technischen Expertise haben die französischen Forscherinnen und Forscher eine atomare Struktur und ein neues Verfahren entwickelt. Damit lässt sich Wasserstoff in Form von Platten speichern. Die sind sicher und stabil und entzünden sich nicht bei Erhitzung. Darüber hinaus wird bei dieser Methode weniger Energie verbraucht als bei der Speicherung von Wasserstoff in flüssiger Form oder gasförmig unter Hochdruck. Damit ist das Verfahren auch nachhaltiger. Die Platten können ohne Verlust jahrelang gelagert werden. „Aufgrund des geringen Drucks ist das System äußerst sicher“, so Daniel Fruchart, einer der

Experten des Teams, „ich kann die Platte direkt auf den Tisch legen, und sie reagiert überhaupt nicht mit der Luft.“

Das Team verwendet Magnesiumhydrid (MgH2) zur Speicherung des Wasserstoffs. Zur Kontrolle der Wärmeentwicklung bei der Abgabe des Wasserstoffs wird diesem Gemisch expandiertes Graphit zugesetzt. Anschließend wird es mechanisch in Plattenform gepresst und ist somit einfach zu lagern und zu transportieren. Außerdem wird die Reaktionswärme reversibel gespeichert. Damit erhöht sich die Gesamtenergieeffizienz um 80%. Die Erfindung kommt bereits in Europa, Australien und Japan zum Einsatz.

„Unsere Forschungen zur Feststoffspeicherung von Wasserstoff haben zu einer Reihe von Patenten geführt, von einem multidisziplinären Team aus Chemikern, Physikern, Mechanikern und Thermikern, zusammen mit Ingenieuren einer neuen Industrie“, erklärt das Team.

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